Julie Mehretu

Wer ist Julie Mehretu? Da ich mich für Kunst interessiere, natürlich eine Künstlerin, eine Malerin genauer gesagt, die auch bei der Documenta 13 vertreten ist. Es ist schön, neue Künstler für sich zu entdecken. Sie ist bekannt, aber ich kannte sie nicht und es begeistert mich, wenn ich etwas sehe, was anders ist, so anders, dass ich nach Antworten suche. Es ist abstrakte Kunst, die die Linie bekennt, weiße Farbe, mit wenigen farbigen Strichen in Kontrast zu dünnen Tintenstrichen zu setzen. Es sind große Leinwände, die architektonische Pläne andeuten, Routen oder Wege, die Künstlerin verbindet Zeichnung mit Malerei und erkennt die Form, die Linie und die Farbe als Ganzes.

Julie Mehretu (1970 in Addis Abeba geboren) ist für ihre genaue Recherche bekannt, sie sucht Architektur aus, die ihr hilft die Themen der Globalisierung, Zerstörung, Macht und Vergänglichkeit zu behandeln. Es sind großformatige Arbeiten, die das Helle und das Dunkle der Gegenwart betonen. Die wenigen farbigen Striche unterstreichen die Freude des Entstehens, die ganauen dunklen Tintenstriche den Moment der Zerstörung. Die Architektur ist stark, aber sie braucht auch den Schutz. Die Menschen suchen nach Schutz und Sicherheit bei sich zuhause, aber können wir wirklich in dieser Welt, in unserer Gesellschaft sicher sein?

In der ständigen Angst etwas zu verlieren, verlieren wir unser Vertrauen, nicht nur an die anderen, auch an uns selbst.

Julie Mehretu malt abstrakt, jeder kann etwas anderes für sich in ihren Bildern erkennen. Aber auch in ihrem Arbeitsprozess vertritt sie die Vision, in dem sie monatelang an ihren Arbeiten bleibt und sie immer wieder verändert, bestimmte Elemente auslöscht und die anderen auffüllt, dass die Welt bedrohlich wirkt. Indem wir die Möglichkeit haben immer wieder etwas zu verändern, können wir auch den Halt verlieren.

Es ist mein Blick auf ihre Kunst, die gleichzeitig voller Leben und Fragen ist. Fragen, die wir uns stellen und manche unbeantwortet lassen.

Schloss Wolfsbrunnen

Heute sind wir ungefähr drei Stunden bis zum Schlosshotel Wolfsbrunnen in Mainhard  gefahren, die letzte Stunde auf der Landstraße führte uns hoch und runter, die schöne Aussicht aus dem Fenster konnte nur ich betrachten, der Fahrer musste sich leider ziemlich konzentrieren. Am Ende der Strecke hat uns das Navi doch in die Irre geführt, manchmal kann man sich doch nicht nur auf die Technik verlassen. Eine nette Frau war mit ihrem Hund spazieren und sie hat uns den richtigen Weg erklärt. Bei der Ankunft hat uns der Portier in unser Zimmer  geleitet, das Zimmer hat einen Balkon mit der schönen Panoramaaussicht  über den See und die ganze Stadt, wir hatten das Glück das Zimmer mit dem einzigen Balkon auf der Seite zu bekommen. An der Stelle möchte ich einführen, dass in der Stadt nichts zu sehen ist. Sie ist von Weitem wunderbar zu betrachten, bei Nahem leider nicht. Wir sind nämlich später in die Stadt rein gefahren und sie hat nur ein paar hübsche Häuser zu bieten. Zurück zum Schlosshotel. Es ist in jeder Hinsicht zu empfehlen, es ist ein schönes altes Schloss , an einem Berg gelegen und von Wald umgeben mit sehr freundlichem Personal und ruhiger, einladender Atmosphäre. 1904-1906 als Hochzeitsgeschenk eines Industriellen an seine Tochter gebaut, wurde es zwischen 1943-1945 von der deutschen Wehrmacht als Lazaret genutzt, später 1946-1947 war es ein Kinderheim für elternlose judische Kinder, seit1988 wird es als Hotel betrieben. Es ist immer wieder interesant die Geschichte der Wände, in denen man vielleicht nur eine Nacht bleibt, zu kennen. Diese Wände tragen der Ruhe bei, die an diesem Ort kaum jemandem entgeht. Der Spaziergang durch den Wald, runter zum Ort, durch diesen durch und anschließende durch den Schlosspark zurück zum Hotel, wenn man sich verläuft und weiter geht, ist schön, nur braucht man Geduld um aus den Irrwegen raus zu finden. Dieser lange Spaziergang, den wir später unternahmen, führte uns auch durch die Felder und auch den Nordic-Walking-Pfad entlang. Man kann auf jeden Fall auch hier vor Ort entspannen, allein der Blick aus dem Fenster und die frische Luft bieten Erholung und seelische Entspannung.