Rabih Mroué (*1967 Beirut) ist ein Multitalent, das bei der Documenta 13 einen relativ kleinen Raum einnimmt.
Es ist ein Raum, der mit einem Video und einigen Fotos und Fotostrecken in Form von kleinen Fotobüchern gefüllt ist. Ein Raum, in welchem ich mich wohl gefühlt habe. Ich kannte natürlich nicht die Geschichte hinter dem Video oder den Fotos, auf welchen man nun verschwommen Menschen erkennt.
Der Künstler verarbeitet in seinen Werken politische Situation im Libanon, er ist ein viel-beschäftigter Mann, ein Regisseur, ein Schauspieler, ein Theaterautor und auch Performancekünstler und noch Herausgeber einiger libanesischer Zeitungen. Man erfährt auch einiges über den Künstler im Internet. Aber sollte man nicht einfach die Arbeiten genießen, auch wenn sie einiges hinterfragen und sich mit ernsten Themen des Lebens beschäftigen.
Ich habe es nicht so gefühlt, ich betrat den Raum und mir sind einfach die Licht-Schatten-Spiele der Fotografien gefallen, in welchen man keine genauen Gesichter erkennt. Oder auch das Video, das die wiederholte Bewegung anzeigt.
Vielleicht empfand ich nicht viel Tiefe bei den Arbeiten, aber sie sind in meiner Erinnerung geblieben. Ist es nicht das Wichtigste? Man betrachtet in einem Marathon, da man nur einen Tag hat eine Menge von Arbeiten einiger talentierter Künstler zu sehen, aber welche bleiben in Erinnerung?
Bei mir waren es drei, Julie Mehretu, William Kentridge und Rabih Mroué, über die ich auch kurz etwas schreiben wollte. Eher spontan, wie geplant, eher mit Gefühl wie mit Geduld und langer Auswahl von richtigen Wörtern. Genauso wie die Stadt Kassel, die für mich auf jeden Fall mehr wie nur Documenta-Stadt geworden ist.